Diabetische Retinopathie
Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist eine schleichend verlaufende Erkrankung. Am Auge werden die kleinen Blutgefäße der Netzhaut (Retina) geschädigt. Die Blutgefäßwände werden undicht. Blutungen, Schwellungen und Umbauprozesse in der Netzhaut verursachen die diabetische Retinopathie.
Bei der nicht-proliferativen Retinopathie finden sich Gefäßschäden und Blutungen vorwiegend in den mittleren und äußeren Netzhautbereichen. Die Sehschärfe bleibt oft sehr lange gut. Bei der diabetischen Makulopathie treten Blutungen und Ödeme in der Netzhautmitte auf. Dadurch ist das Sehvermögen, insbesondere die Lesefähigkeit, akut bedroht. Bei der proliferativen Retinopathie bilden sich als Folge des Sauerstoffmangels in der Netzhaut neue, krankhafte Blutgefäße. Diese Blutgefäße bluten leicht und führen durch Narbenbildung zu einer völligen Netzhautzerstörung und damit zur Erblindung.
Leider werden die Frühschäden am Auge vom Patienten meist nicht bemerkt.Deswegen werden notwendige Behandlungen oft viel zu spät eingeleitet. Deshalb müssen beginnend mit der Feststellung der Zuckerkrankheit die Augen mindestens jährlich vom Augenarzt auf Frühschäden untersucht werden.
Die wichtigste Maßnahme ist eine optimale Einstellung von Blutzucker und Blutdruck! Die Netzhautveränderungen müssen mit möglichst genauer Technik überwacht und gegebenenfalls sofort behandelt werden.
Merke:
Frühschäden bedeuten bereits höchste Gefahr! Nur mit rechtzeitiger Diagnose und frühzeitiger Behandlung lässt sich eine Erblindung verhindern!
Standardmäßig werden diabetische Netzhautveränderungen mit Augenmikroskop und Lupe erkannt und überwacht. Die Pupillen müssen für diese Untersuchung zuvor medikamentös erweitert werden. Die Untersuchung muß mindestens jährlich, bei bereits vorhandenen Netzhautschäden alle 3-6 Monate durchgeführt werden.
Diese Standard-Untersuchung ermöglicht aber keine wirkliche Frühdiagnose und ist für eine differenzierte Verlaufsbeurteilung auch zu ungenau. Eine optimierte Betreuung erfordert den Einsatz moderner High-Tech-Verfahren. Die digitale Photographie mit der Möglichkeit zur Bildoptimierung und –vergrößerung ermöglicht den Nachweis feinerer Details und insbesondere einen exakten Vergleich mit früheren Befunden. Mit Schichtaufnahmen der Netzhaut (Makula-OCT) lassen sich Frühschäden nachweisen: die Netzhautdicke kann gemessen werden und Ausmaß und Lage von Netzhautödemen werden frühzeitig erkannt.
Die statische und dynamische retinale Gefäßanalyse messen präzise die Durchmesser und Funktion der Netzhautgefäße und ermöglichen erstmals auch eine Aussage zur Prognose des Diabetes mellitus und der diabetischen Retinopathie.
Ich möchte Ihnen in meiner Praxis nicht nur Standard-Augenheilkunde der 70-er Jahre des vorigen Jahrhundert bieten. Ich biete Ihnen auch moderne, innovative High-Tech- Untersuchungsverfahren, um durch Frühdiagnose die Chancen moderner Behandlungsstrategien auch zu nutzen.
Merke:
High-Tech-Diagnostik ist kein Luxus. Sie ermöglicht eine optimierte Früherkennung und Verlaufsbeurteilung der diabetischen Retinopathie. Damit ist eine stadiengerechte frühzeitige optimierte Behandlung möglich. Ihr Sehvermögen lässt sich länger erhalten.
Am Anfang einer optimierten Behandlung steht immer eine konsequente Blutzucker- und Blutdruckeinstellung. Ein Blutdruck über 130/85 mm Hg und ein HBA1c-Werte von über 6,5 mg% sind unbedingt zu vermeiden.
Fortgeschrittene Stadien der nicht-proliferativen diabetischen Retinopathie und insbesondere umschriebene Makulaödeme können mit einer gezielten Laserbehandlung (fokale Koagulation) kleinerer Netzhautbereiche oder mit einer Injektion Gefäßwachstum-hemmender Medikamente erfolgreich behandelt werden. Damit läßt sich insbesondere die Lesefähigkeit erhalten.
Wenn sich bereits neue Gefäße gebildet haben im Sinne einer proliferativen Retinopathie müssen größere Bereiche der Netzhaut mit Laser behandelt werden (panretinale Koagulation). Auch in diesem fortgeschrittenen Stadium lässt sich ein Fortschreiten der Erkrankung noch wirksam verlangsamen oder sogar stoppen. Bei besonders schwerem Krankheitsverlauf muß manchmal auch eine Glaskörper- und/oder Netzhaut-Operation durchgeführt werden, um Blutungen zu entfernen oder eine abgelöste Netzhaut wieder anzulegen.
Laserbehandlungen und Netzhaut/Glaskörperoperationen sind heute weitgehend standardisierte Verfahren mit überschaubarem Risiko und guten Chancen bezüglich einer Stabilisierung des Sehvermögens. Sie müssen aber rechtzeitig geplant und kontrolliert durchgeführt werden.
Merke:
Für eine erfolgreiche Behandlung sind regelmäßige augenärztliche Kontrolluntersuchungen unter Verwendung moderner High-Tech-Untersuchungsverfahren und eine optimale Zusammenarbeit zwischen Patient, Hausarzt, Diabetologen und Augenarzt besonders wichtig.